"Ziggy zeigt Zähne"

Präventionsprojekt gegen sexuellen Missbrauch für 3./4. Klassen


Sexueller Missbrauch, auch sexuelle Übergriffe unter Kindern, verunsichern Lehrkräfte und Eltern. Es ist ein sensibles Thema, das dennoch angesprochen werden muss, um Kinder zu stärken oder um betroffenen Kindern Hilfe zukommen zu lassen.

Die Franzenburger Schule hat pro familia als professionellen Partner ins Boot geholt.

Mit dem Präventionsprojekt „Ziggy zeigt Zähne“ unterstützt pro familia Eltern und Lehrkräfte im behutsamen Umgang mit diesem sensiblen Thema. Aufklärung und Stärkung der Kinder stehen im Vordergrund, um sie vor sexuellen Übergriffen zu schützen.

Kinder müssen ihre Rechte kennen und brauchen Ansprechpartner, die ihnen helfen können, diese auch durchzusetzen.

Das Präventionsprojekt beginnt mit einer Informationsveranstaltung für Lehrkräfte und Eltern. Hier bekommen sie Informationen, wie sie im Unterrichts- und Erziehungsalltag dazu beitragen können, Kinder vor sexueller Gewalt zu schützen.

Ein Projekttag vermittelt den Kindern an fünf bis sechs Stationen eines Mitmachparcours spielerisch und altersgerecht Wissen über Grenzverletzungen. Sie können Kompetenzen erwerben, die sie ermutigen, sich gegen diese Grenzverletzungen oder gegen sexuelle Übergriffe zu wehren bzw. Hilfe zu holen.

Der Mitmachparcours ist inhaltlich und methodisch so gestaltet, dass er die Kinder nicht ängstigt, sondern ihnen ermöglicht, sich mit dem Thema unbefangen und mit Spaß auseinander zu setzen. Dabei werden sie von pädagogischen Fachkräften der pro familia und der beteiligten Kooperationspartner angeleitet und betreut.

Die Themen des Parcours sind:

  • Wahrnehmen und Ausdrücken eigener Gefühle, um angenehme von unangenehmen unterscheiden zu können

  • Wissen über den eigenen Körper (mein Körper gehört mir)

  • Förderung der Fähigkeit, bei unangenehmen Berührungen und Zärtlichkeiten Grenzen zu setzen

  • Unterscheidung zwischen guten und schlechten Geheimnissen

  • Sexueller Missbrauch ist verboten, Kinder sind daran niemals schuld


Die Lehrkräfte sind bei dem Mitmachparcours dabei, agieren aber nicht.

Es hat sich gezeigt, dass sich Kinder diesem sensiblen Thema leichter nähern und öffnen, wenn sie erfahren, dass es Einrichtungen wie Jugendhilfestationen, Kinderschutzbund, Erziehungsberatungsstellen

gibt, die mit pro familia Ansprechpartner für Kinder sein können.

Die Projektmitarbeiter bieten die Möglichkeit einer Einzelsprechstunde, die von einigen Kindern gern angenommen wird.

Sie erfahren, dass sie mit ihren Sorgen ernst genommen werden und das Recht auf Hilfestellung haben.

Abschließend bekommen alle Kinder die „Nummer gegen Kummer“ sowie die Broschüre „ Ziggy weiß Bescheid“.


Für die Lehrkräfte gibt es ein Begleitbuch mit Anregungen für langfristige präventive Arbeit im Unterricht.

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